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Eiswein: Winzer im Land nutzten eisige Tage für Lese

Eiswein gilt als ganz besondere Rarität. In Rheinland-Pfalz wurden in den vergangenen Tagen eisige Temperaturen gemessen – für einige Winzer eine gute Gelegenheit, gefrorene Trauben für Eiswein zu lesen. Hier ein Überblick über die dem Landesuntersuchungsamt (LUA) gemeldeten Erntetermine.

Pfalz
Ein Betrieb im Landkreis Bad Dürkheim hat am 9. Januar 2024 bei -8 Grad Petit Manseng als Eiswein gelesen. Petit Manseng ist eine Sorte aus Frankreich mit einer extrem dicken Beerenhaut, die dem widrigen nassen Wetter der letzten Monate erfolgreich standhalten konnte und relativ gesund bis zur Ernte geblieben ist. Erste Mostgewichtsmessungen lagen bei 142 °Oechsle, es werden etwa 3.700 Liter Eisweinmost erwartet. 

Rheinhessen
Drei Betriebe haben am 9. Januar 2024 Trauben bei -7 bzw. -8 Grad geerntet.

  • Betrieb 1: 800 Liter Silvaner mit einem Mostgewicht von 160 °Oechsle
  • Betrieb 2: 4.600 Liter mit einem Mostgewicht von 150 °Oechsle 
  • Betrieb 3: Verantwortliche konnten bislang nicht angetroffen werden. 

Mosel
Am 9. und 10. Januar haben drei Betriebe Eisweintrauben geerntet.

  • Betrieb 1:  Am 9. Januar 2024 etwa 100 Liter mit 138 °Oechsle und am 10. Januar 2024 etwa 140 Liter mit 139 °Oechsle
  • Betrieb 2: Am 9. Januar etwa 120 Liter mit 163 ⁰Oechsle und etwa 170 Liter mit 130 ⁰Oechsle
  • Betrieb 3: Am 9. Januar 2024 etwa 100 Liter mit 129 °Oechsle

Ahr
Ein einziger Betrieb an der Ahr hat am 9. Januar Eiswein gelesen. Geerntet wurden 50 Liter Spätburgunder Weißherbst mit 194 °Oechsle in der Lage Mayschosser Mönchberg.

Rückblick ins alte Jahr

Mosel
Am 3. Dezember 2023 hat ein Betrieb Riesling-Trauben geerntet bei -8 Grad. Er erzielte etwa 30 Liter mit 115 °Oechsle. und etwa 100 Liter mit 105 °Oechsle.

Rheinhessen
Vier Betriebe haben am 3. und 4. Dezember 2023 ausschließlich Silvaner-Trauben geerntet. Die Mostgewichte lagen zwischen 120 °Oechsle und 131 °Oechsle. Die Gesamtmenge beläuft sich auf etwa 27.900 Liter Eiswein-Most.

Hintergrund

Um einen Wein „Eiswein“ nennen zu dürfen, muss die Außentemperatur vor und während der Lese stimmen (-7 Grad oder kälter), und das Lesegut muss vollständig gefroren sein. Für die Beurteilung stehen der Weinkontrolle meterologische Daten von Messstationen zur Verfügung. Die Weinberge sind der Weinkontrolle bekannt und werden im Vorfeld kontrolliert. Am Tag der Ernte sind die Weinkontrolleurinnen und -kontrolleure des LUA vor Ort und entnehmen Proben, um sie im Labor beurteilen zu lassen. 

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