Maul- und Klauenseuche (MKS)

Informationen für alle Personen mit Kontakt zu Klauentieren

(Stand: 17.1.2025)

Am 10. Januar 2025 wurde die Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Wasserbüffeln in Brandenburg festgestellt. Der Nachweis erinnert daran, dass die Seuche immer noch in vielen Regionen der Welt vorkommt. In Deutschland ist sie seit über 30 Jahren nicht mehr nachgewiesen worden. 

Die wirtschaftlichen Auswirkungen des erneuten Ausbruchs werden erheblich sein. Die Gefahr ist latent und eine erhöhte Achtsamkeit ist geboten.

Betroffene Tierarten sind Klauentiere aller Art. Dazu zählen beispielsweise Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine. Auch viele Zoo- und Wildtiere wie Giraffen, Elefanten oder Kamele oder Reh- und Damwild können erkranken. Menschen sind von der Krankheit nicht betroffen, auch wenn sie Überträger sein können. Fleisch und Milch können bedenkenlos verzehrt werden.

Die Übertragung des Virus der Maul- und Klauenseuche findet meist durch Kontakt zwischen erkrankten und empfänglichen Tieren oder deren Ausscheidungen statt. An MKS erkrankte Tiere verbreiten das Virus in großen Mengen mit der Flüssigkeit aufgeplatzter Blasen, aber auch mit Speichel, Milch, Dung und sogar der Atemluft. Die sehr leicht übertragbare Krankheit kann indirekt auch durch den Menschen, über kontaminierte Lebensmittelreste, Futtermittel oder Fahrzeuge verschleppt werden.

Die Krankheit verläuft bei den meisten erwachsenen Tieren zwar nicht tödlich, ist aber - besonders bei Rindern und Milchkühen - mit schwersten Krankheitsanzeichen wie hohem Fieber, Blasen am Maul und auf der Zunge sowie an Klauen und Zitzen verbunden. Schweine zeigen häufig Lahmheitserscheinungen, die mit einem „klammen Gang“ beginnen. Nach einigen Tagen können manche Schweine aufgrund der Schmerzen nicht mehr stehen und verlieren nicht selten Klauenhorn. Bei Schafen und Ziegen verläuft eine Infektion meist unauffälliger. Dadurch kann sich die Krankheit leichter unerkannt verbreiten. Für alle betroffenen Tiere ist die Erkrankung sehr schmerzhaft, Behandlungsmöglichkeiten gibt es nicht. Hunde und Katzen erkranken nicht. Gleichwohl können sie das Virus indirekt weitertragen. 

Auf welche erkennbaren Symptome soll man achten?
  • Blasen an Maul, Zunge, Rüsselscheibe, Zitzen und Klauen
  • Hohe Körpertemperatur (Fieber bis 42 Grad)
  • Schwellung von Maul, Kopf und Hals
  • Lahmheit
  • Apathie - Verlust der Leistungsfähigkeit
  • meist mehrere Tiere zeitnah betroffen
  • erhöhte Jungtiersterblichkeit, Fehlgeburten, nicht überlebensfähige, klein geborene und blinde Kälber

Die MKS ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Stellen Sie eines der oben genannten Symptome fest, das sich nicht durch eine andere Krankheit erklären lässt, ist dies unverzüglich dem betreuenden Tierarzt/ der betreuenden Tierärztin oder dem Veterinäramt zu melden. Auch ansteckungsverdächtige Tiere müssen auf Grundlage der sehr hohen Ansteckungsgefahr sofort gemeldet werden.

Was kann ich noch tun?

Kein direkter oder indirekter Kontakt mit empfänglichen Klauentieren

  • nach Kontakt mit kranken Tieren
  • oder beispielsweise nach dem Hantieren mit Gefrierfleisch, denn darin bleibt das Virus lange ansteckungsfähig. Auch eingetrocknet in Haaren, Kleidern, Schuhen oder Heu kann es über Monate bis Jahre überleben.

Hygieneregeln beachten:

  • saubere, gereinigte und desinfizierte Kleidung und Schuhe
  • regelmäßiges Händewaschen vor und nach Tierkontakt

Desinfektion:

  • Hygienisierung durch hohe Temperaturen ist möglich
  • Es wirkt Säure mit einem pH-Wert < 6 und Lauge pH > 9. Bei pH-Werten < 4 oder > 11 erfolgt die Abtötung des Virus innerhalb von Sekunden.

Helfen auch Sie mit, durch ihr Verhalten das Risiko des Eintrages zu minimieren und einen Ausbruch zeitnah zu entdecken!

Weitere Informationen:
Steckbrief zur Maul- und Klauenseuche des Friedrich-Löffler-Institutes