Lumpy Skin Krankheit (LSD)

Eine durch einen Pockenvirus hervorgerufene anzeigepflichtige Krankheit der Rinder (Kategorie A, D und E Seuche) breitet sich aktuell in der süd-östlichen EU aus und erfordert unsere Aufmerksamkeit – die Lumpy Skin Krankheit (LSD).

Anfang Juli wurden Ausbrüche in Süd-Ost Frankreich (Savoien) und Italien (Sardinien, Lombardei) gemeldet. Jahre zuvor waren bereits Griechenland und Länder des Balkans betroffen. Zum Schutz vor einer weiteren Verbreitung des Virus wurden nach Maßgabe des EU weit geltenden Tiergesundheitsgesetzes um die betroffenen Betriebe eine Schutzzone-  und eine Überwachungszone (Radius 50 km) eingerichtet.

Die Lumpy-skin (deutsch: knotige Haut) Krankheit ist eine oft passiv durch Vektoren (Mücken) übertragene, hochansteckende Tierseuche die sich in den letzten Jahren auch in bisher nicht betroffenen Gebiete verbreitet und erhebliche Auswirkungen auf Rinderbestände und den Handel mit Tieren sowie tierischen Erzeugnissen haben kann. Das Krankheitsbild ist demzufolge hierzulande meist nicht bekannt.

Das Infektionsspektrum umfasst in der Regel Rinder. Menschen erkranken nicht. Die erkrankten Rinder zeigen Fieber und typische knotige Hautveränderungen (Noduli), vor allem an Kopf, Hals, Rücken und Eutern. Diese können auch sehr unauffällig sein und teilweise nur ertastet werden. Regelmäßig sind auch das Euter und die Zitzen von Hautveränderungen betroffen. Lymphknotenschwellungen, Nasen- und Augenausfluss sowie allgemeine Schwäche und Milchleistungsrückgang sind häufig. Tragende Rinder können abortieren. Auch subklinische oder asymptomatische Infektionen sind möglich, was die Erkennung der LSD in Rinderbeständen erschwert.

Üblicherweise treten Erkrankungen mit Fieber, verdickte Lymphknoten und Antriebslosigkeit als ersten Symptome bei Einzeltieren auf und können in Folge bis zu 50 Prozent der Tiere der Herde betreffen. In seltenen Fällen können diese versterben. Milchrückgang und Hautschäden sind die größten Schäden. Je früher die Seuche erkannt wird desto geringer sind die Auswirkungen.

Tierhalter und Tierärzte sind aufgerufen, bei verdächtigen Zuständen bei Rindern das zuständige Veterinäramt zu informieren und Verdachtsfälle abzuklären.

In Deutschland stehen zurzeit keine zugelassenen Impfstoffe zur Verfügung. Bisher ist in Deutschland das Virus nicht in der direkten Nachbarschaft zu den angrenzenden Ländern/Gebieten aufgetreten. Dennoch ist es wichtig, verdächtige Krankheitsanzeichen bei Rindern abklären zu lassen, um mögliche Infektionen mit dem Virus der Lumpy Skin Krankheit schnell erkennen zu können um gegebenenfalls geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten zu können.

Weitere Informationen:

https://www.fli.de/de/presse/pressemitteilungen/presse-einzelansicht/lumpy-skin-disease-lsd-neue-ausbrueche-in-europa-erhoehte-wachsamkeit-in-deutschland-erforderlich/

https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/lumpy-skin-disease/

https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/tiere/tierkrankheiten-und-arzneimittel/bilder-lsd.pdf.download.pdf/Photos%20LSD%20prot.pdf