Gesundheitsminister Clemens Hoch erwartet sich von dem Projekt mit dem Namen „SURE - Surveillance respiratorischer Erreger“ wertvolle epidemiologische Erkenntnisse: „Fachleute aus dem öffentlichen Gesundheitsdienst und niedergelassene Haus- und Kinderärztinnen und -ärzte beteiligen sich ehrenamtlich an diesem landeseigenen Netzwerk zur kontinuierlichen Erkennung, Überwachung und Prävention von Atemwegsinfektionen“. Das im Auftrag des Gesundheitsministeriums vom LUA geleitete Projekt hilft auch dabei, Auftreten und Verteilungsmuster der Erreger ganzjährig besser zu beschreiben. LUA-Präsident Dr. Stefan Bent sieht als Humanmediziner darin einen großen Nutzen: „Wir können gefährdete Personengruppen gezielter warnen und die geltenden Impfempfehlungen anpassen.“
Und so funktioniert SURE: Die teilnehmenden Praxen können ab sofort das LUA für die Diagnostik virusbedingter Atemwegsinfektionen in Anspruch nehmen. Die Kosten hierfür trägt das Land. Während der schriftliche Befund zunächst den gewünschten Aufschluss über die Ursache individueller Beschwerden liefert, ermöglicht die systematische Auswertung der gesammelten, anonymisierten Daten durch das LUA im Nachgang einen landesweiten Überblick über die jeweils aktuelle Infektionslage. Über die Ergebnisse des Projekts wird die Öffentlichkeit auf der Homepage des LUA regelmäßig informiert.
Das Untersuchungsspektrum soll zunächst neben Grippe- und Coronaviren auch das zuletzt bei Kleinkindern verstärkt nachweisbare RS-Virus umfassen. Bei Bedarf kann das Untersuchungsspektrum rasch um den Nachweis zusätzlicher Krankheitserreger erweitert werden, wodurch das Netzwerk auch einen wesentlichen Beitrag zur Erkennung und Bekämpfung zukünftiger Pandemien leistet.