Berufsbild MTA
Bedeutende naturwissenschaftliche Entdeckungen im 19. Jahrhundert, etwa die bakteriologischen Forschungen Robert Kochs oder die Nutzung von Röntgenstrahlen haben die Medizin revolutioniert und dafür gesorgt, dass Ärzte zunehmend Unterstützung bei der Ausübung ihrer täglichen Arbeit brauchen. Spätestens mit dem Einzug modernster Technik in die Labors wurde es notwendig, den Beruf der/des Medizinisch-technische/n Assistentin/ten (MTA) zu schaffen.
Sie sollen die Technik für den Patienten nutzen und mit den von ihnen ermittelten Ergebnissen den Ärzten entscheidende Hinweise für die Therapie geben. Heute sind gut ausgebildete MTAs spezialisierte und qualifizierte Mitarbeiter, die ihren festen Platz im therapeutischen Team haben. MTA sind nach den Krankenpflegeberufen die meistgesuchten nichtärztlichen Fachberufe im Gesundheitswesen. Ein verantwortungsvoller Beruf, der zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung beiträgt. MTA arbeiten unter anderem in den folgenden Tätigkeitsfeldern:
Krankenhauslabors
Eine moderne Klinik ist ohne Laboratorium, das mit gut ausgebildetem Personal besetzt ist, kaum funktionsfähig. Von der hier geleisteten Arbeit werden die Diagnose und die Behandlung von Krankheitsbildern entscheidend beeinflusst. Neue Methoden und eine ständige Ausweitung der Diagnostik erfordern regelmäßige Aus- und Fortbildung.
Forschungslaboratorien von Universitäten und Hochschulen
In der theoretischen und praktischen klinischen Forschung eröffnet sich ein weites Arbeitsfeld innerhalb der Medizin. Mit allen Mitteln der Laboratoriumstechnik werden in enger Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern neue Gebiete bearbeitet. Die hier angewandten Verfahren werden häufig erst entwickelt. Theoretische Kenntnisse und praktischen Erfahrungen sind hier sehr wichtig.
Untersuchungsämter und Institutionen des öffentlichen Gesundheitsdienstes
In den Instituten für Hygiene und Infektionsschutz des Landesuntersuchungsamtes (LUA), in Medizinaluntersuchungs- und Gesundheitsämtern werden die für die Erkennung und Behandlung von Infektionskrankheiten notwendigen Untersuchungen durchgeführt. Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, Krankheitserreger möglichst früh zu identifizieren und festzustellen, wie sie auf Arzneimittel reagieren. Einen großen Bereich nimmt die Krankenhaus-, Umwelt- und Lebensmittelhygiene ein.
Laboratorien der chemischen und pharmazeutischen Industrie
In der Pharma-Industrie bieten sich zwei Tätigkeitsbereiche an. Einmal die Tätigkeit in den wissenschaftlichen Laboratorien, die sich unter anderem mit der Entwicklung von Arzneimitteln, Kosmetika, Dünge- und Spritzmittel beschäftigen. Zum zweiten ist die Tätigkeit im Rahmen der werksärztlichen Betreuung (Arbeitsmedizin) zu erwähnen. Diese Art der Tätigkeit entspricht der in einem Kliniklabor.
Praxen niedergelassener Ärzte
MTLA arbeiten auch in den Laboratorien niedergelassener Ärzte für Labormedizin, Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie, Hygiene, Gebietsärzten (z. B. Allgemeinmedizin, Innere Medizin usw.), sowie in den Laboratorien von Zahnärzten und Heilpraktikern.
Praktische Lehrtätigkeit
MTA mit langjähriger Berufserfahrung können ihr Wissen auch als Lehrer einer Fachschule an künftige MTAs weitergeben. Pädagogische Begabung und die Bereitschaft, sich regelmäßig weiterzubilden, sind für die Lehrtätigkeit unbedingt erforderlich.
Selbständigkeit
Selbständige MTA untersuchen im Auftrag von Ärzten, Zahnärzten oder Heilpraktikern.