Weinkontrolle
Die Weinüberwachung steht und fällt mit der Arbeit der Weinkontrolleurinnen und Weinkontrolleure. Das beste Weingesetz würde nichts nützen, wenn nicht dafür Sorge getragen würde, dass die Gesetzesvorschriften auch tatsächlich eingehalten werden. Beim LUA arbeiten in den vier Instituten für Lebensmittelchemie in Koblenz, Mainz, Speyer und Trier rund zwei Dutzend Weinkontrolleurinnen und Weinkontrolleure.
Die Weinkontrolleure in Rheinland-Pfalz haben eine berufsbezogene Grundausbildung in Weinbau und Kellerwirtschaft und den erfolgreichen Abschluss eines Fachhochschulstudiums für Weinbau und Kellertechnik bzw. Getränketechnologie. Sie sind in der Weinsensorik - der Verkostung von Wein mit allen Sinnen - speziell geschult und treten vor Gericht als Sachverständige auf. Sie kennen die Verfahren bei der Weinherstellung und sind mit den einschlägigen Rechtsvorschriften vertraut.
Unangemeldet und unabhängig: Betriebskontrollen
Die Kontrolleure überprüfen bei den Weinerzeugern vor Ort die Einhaltung der Herstellungs- und Kellerbuchvorschriften und die Hektarhöchstertragsregelung. Weinkontrolleure haben das Recht, Grundstücke, Betriebs- und Geschäftsräume zu betreten. Sie dürfen geschäftliche Aufzeichnungen, Frachtbriefe, Begleitpapiere, Einfuhrdokumente, Bücher und Verladungsbeschreibungen einsehen und auch sicherstellen.
Die Weinkontrolle hat präventive Aufgaben. Bei Routinekontrollen werden Betriebe unangemeldet aufgesucht. Bei diesen Kontrollen werden auch Proben entnommen, die im Labor weiter untersucht werden. Daneben werden durch die Lebensmittelkontrolle der Stadt- und Kreisverwaltungen in Einzel- und Großhandel entnommene Proben zur Untersuchung an das LUA geschickt. Auch Zollbehörden übersenden im Rahmen der vorgeschriebenen Einfuhruntersuchung Proben aus Drittländern.
Hinzugekommen sind die Kontrollen zur Einhaltung der Produktspezifikationen. Dies wird durch risikoorientierte Kontrollen der Weinbereitungsunternehmen in Form von Stichproben sichergestellt. Hierbei werden die Weinerzeuger in Rheinland-Pfalz ohne Terminankündigung vor Ort aufgesucht und alle Schritte der Traubenanlieferung, Weinbereitung, Vermarktung und Kennzeichnung geprüft.
Immer auf dem neuesten Stand der Weinherstellung
Fort- und Weiterbildung ist bei Weinkontrolleuren eine zwingende Notwendigkeit, da die Tätigkeit mit der Kontrollarbeit in früheren Jahren nicht mehr vergleichbar ist. Der Weinmarkt in Deutschland ist heute stark liberalisiert. Deutschland ist das größte Weinimportland der Welt, immer mehr Weine aus Übersee werden eingeführt und müssen kontrolliert und bewertet werden.
Auch neue önologische Verfahren spielen eine immer größere Rolle. Das erfordert bei den Weinkontrolleuren, dass sie sich auf dem neuesten Stand der Weinönologie und der Weintechnik bewegen, um Fälschungen zu verhindern und notfalls auch aufzudecken und abzustellen. Der Sensorik kommt dabei nach wie vor eine große Bedeutung zu.